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Kreditgeschäft

Immobilienkreditvergabe und Covid-19

Thomas Hofer

Thomas Hofer

Verband deutscher Pfandbriefbanken

Die Covid-19-Pandemie hat im zweiten Quartal 2020 einen dämpfenden Einfluss auf die Immobilienfinanzierung gehabt, wovon die Wohnimmobilienfinanzierung wesentlich schwächer betroffen war als die Gewerbeimmobilienfinanzierung.

Die Wohnimmobilienkreditvergabe des gesamten Bankensektors und der Versicherer in Deutschland lag in Q2 2020 bei 62 Mrd. Euro und zeigte damit – untypischerweise – einen leichten Rückgang (-0,6 %) im Vergleich zu Q1 2020. Normalerweise fällt das zweite stärker aus als das erste Quartal eines Jahres. Auch im Vergleich mit Q2 2019 zeigt sich in Q2 2020 eine nachlassende Dynamik der Wohnimmobilienkreditvergabe. Nahm die Kreditvergabe in den letzten Jahren im Durchschnitt um 6-8 % im Vorjahresvergleich zu, so lag die Zunahme in Q2 lediglich bei 3,7 %. Für das gesamte Jahr 2020 darf eine im Vergleich zum Vorjahr stabile bis leicht zunehmende Kreditvergabe erwartet werden.

Der Gewerbeimmobilienmarkt reagiert wesentlich schneller auf konjunkturelle Einflüsse als der Wohnimmobilienmarkt. Dementsprechend zeigen sich die pandemiebedingten Auswirkungen in der Gewerbeimmobilienfinanzierung deutlich stärker als in der Wohnimmobilienfinanzierung. Q2 2020 ist das schwächste Quartal der letzten zweieinhalb Jahre. Im Vergleich zu Q1 2020 ging die Kreditvergabe um rund ein Drittel zurück, im Vergleich zu Q2 2019 lag das Neugeschäft um 14 % niedriger. Im dritten Quartal haben mehrere Institute eine Erholung der Kreditvergabe beobachtet, sodass für das gesamte Jahr 2020 zwar mit einem Rückgang, keinesfalls jedoch mit einem Einbruch des Finanzierungsgeschäfts gerechnet wird.