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In den beiden abgelaufenen Sommermonaten kamen insgesamt 26 EUR Benchmark Platzierungen in Höhe von 21 Mrd. EUR an den Covered Bond Markt. Dabei war sowohl im Juli (7,5 Mrd. EUR) als auch im August (13,5 Mrd. EUR) eine überdurchschnittlich starke Entwicklung zu verzeichnen. Mit acht Emissionen in Höhe von 5,25 Mrd. EUR hatten deutsche Pfandbriefemittenten einen entscheidenden Beitrag daran, dass das dynamische Primärmarktumfeld über die Sommerpause erhalten geblieben ist.

Die Sommerpause dauerte vom 19. Juli bis 15. August 28 Tage und lag damit leicht unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 33 Tagen. Schon fast traditionell eröffnete die Berlin Hyp bereits zum fünften Mal in Folge den EUR Benchmark Covered Bond Primärmarkt wieder. Bei dem 5-jährigen Sozialen Pfandbrief handelte es sich bereits um die fünfte EUR Benchmark Platzierung des Berliner Instituts in diesem Jahr und gleichzeitig um den vierten ESG Pfandbrief in 2023 (2x grün, 2x sozial). Nur einen Tag später sorgte die DZ Hyp – ebenfalls mit ihrer fünften EUR Benchmark Emission (bzw. ihrem dritten Grünen Pfandbrief in 2023) – für zusätzliches „grünes“ Angebot. In der KW 34 und der KW 35 kam es dann mit der Commerzbank, der HeLaBa sowie der Münchener Hyp zu weiteren Auftritten deutscher Pfandbriefemittenten. Dabei handelte es sich bei der Commerzbank (4 HyPfe, 1 ÖPfe) und der Münchener Hyp (4 HyPfe, davon 1x grün) ebenfalls um „Wiederholungstäter“.

Auch nach Wiedereröffnung des Covered Bond Primärmarkts blieb das Kapitalmarktumfeld von anhaltenden Zins- und Konjunkturunsicherheiten geprägt, was weiterhin in der inversen Zinsstrukturkurve zum Ausdruck kommt. So beschränkten sich auch deutsche Pfandbriefemittenten bei ihren Emissionen auf kürzere und mittlere Fälligkeitsbereiche und überschritten im Rahmen dessen das Laufzeitband von 5 Jahren nicht. Die durchschnittliche Neuemissionsprämie nach der Sommerpause lag mit 5,3 Basispunkten leicht unter dem Gesamtmarktdurchschnitt. Auch der Überzeichnungsfaktor fiel mit einer durchschnittlichen Book-to-Cover Ratio von 2,1x etwas besser aus als der Gesamtmarkt (durchschnittliche Book-to-Cover Ratio 1,8x). Wobei gerade die ESG Emissionen der Berlin Hyp sowie der DZ Hyp unmittelbar nach der Sommerpause im noch etwas ruhigeren Marktumfeld eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage erfuhren. Die durchschnittliche Einengung zwischen initialer Preis-Guidance und finalem Spread lag mit 3 Basispunkten in etwa auf Gesamtmarktniveau.

Abseits des eigentlichen Primärmarktgeschehens veröffentlichte die Bausparkasse Schwäbisch Hall Mitte August ihr neues Green Bond Framework. Perspektivisch ist damit in Kürze mit einem weiteren ESG Debüt am Pfandbriefmarkt zu rechnen. Aktuell sind 12 deutsche ESG Emittenten am Covered Bond Markt vertreten (davon 9 ESG EUR Benchmark Emittenten). Ebenso wie die anderen deutschen ESG Emittenten richtet auch die Bausparkasse Schwäbisch Hall ihr Green Bond Framework an den ICMA Leitlinien sowie den vdp Mindeststandards für Grüne Pfandbriefe aus.

EUR Benchmark Pfandbrief-Platzierungen im Juli und August

Nach den ersten acht Monaten des laufenden Jahres summiert sich das deutsche EUR Benchmark Covered Bond Volumen auf mittlerweile 31 Mrd. EUR bzw. 48 Platzierungen und liegt damit um ca. 13% über dem Vorjahreszeitraum (27,6 Mrd. EUR bzw. 35 Platzierungen). Im Vergleich zu 2022 ist eine anhaltend hohe Bedeutung von nachhaltigem Pfandbrief-Funding (5,25 Mrd. EUR vs. 5,75 Mrd. EUR) zu beobachten. Dabei wird zudem das Thema der sozialen (Re-)Finanzierung immer wichtiger (1,5 Mrd. EUR vs. 1,25 Mrd. EUR). Am Covered Bond Gesamtmarkt sind im EUR Benchmark Segment bis Ende August 2023 insgesamt 157,1 Mrd. EUR an den Markt gekommen. Deutsche Pfandbriefinstitute nehmen hier mit einem Anteil von 20% den zweiten Rang hinter französischen Emittenten ein (24% bzw. 37,9 Mrd. EUR) ein.