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Im ersten Quartal 2019

Im ersten Quartal 2019 ging es auf dem Primärmarkt für Euro Covered Bonds hektisch zu. 77 Emissionen erreichten insgesamt ein Volumen von 61 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 26 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht (49 Mrd. Euro). Der Zeitraum zählt damit zu den aktivsten Auftaktquartalen seit 2011 (93 Mrd. Euro 2011, 64 Mrd. Euro 2016). Wichtigste Emissionsländer waren mit einem Volumen von jeweils 11 Mrd. Euro Deutschland und Frankreich (auf die zusammen 35 % der Emissionen entfielen). Ein Drittel des Gesamtangebots kam aus Ländern, die nicht der Eurozone angehören – mit 22 Emissionen im Volumen von insgesamt 21 Mrd. Euro überwiegend aus Kanada (6 Mrd. Euro) und Norwegen (5 Mrd. Euro). Die verbleibenden 55 Transaktionen über 40 Mrd. Euro waren Emittenten aus der Eurozone zuzurechnen. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte es in den ersten drei Monaten 64 Emissionen gegeben, 21 davon (in Höhe von 19 Mrd. Euro) von Emittenten, die nicht zur Eurozone gehören, und 43 (im Volumen von 30 Mrd. Euro) von Emittenten aus der Eurozone.

Außerdem zeichnete sich der Start ins Jahr durch das Comeback verschiedener italienischer Emittenten wie Credem, MPS und Credit Agricole Italia aus. Die letzten italienischen Emissionen waren im Juli 2018 kurz nach dem Einsetzen der Italienkrise erfolgt. Drei weitere Länder kamen ebenfalls an den Markt zurück, nachdem sie zwei Jahre lang keine in der Euro-Benchmark Covered Bonds begeben hatten: Luxemburg mit Nord/LB, Portugal mit Banco BPI und Dänemark mit Jyske RealKredit AS und Danish Ship Finance. Obwohl diese Länder in den vergangenen beiden Jahren nicht aktiv gewesen waren, wurden die Emissionen ausgesprochen positiv aufgenommen. Die Überzeichnung reichte von knapp 3- bis 6-fach. Schließlich kam erstmals ein slowakischer Emittent mit einem Euro-Benchmark-Format an den Markt: Vseobecna Uverova Bank, deren Emission mit einer beinahe 5-fachen Überzeichnung von auf gute Resonanz stieß.

Besonders reges Geschehen im Januar

Mit 47 Emissionen im Volumen von 38 Mrd. Euro war der Januar der bislang eindeutig aktivste Monat im Jahr 2019. Rückblickend gilt das sogar für den Zeitraum seit 2011 (40 Mrd. Euro im Januar 2011). Im Februar waren 17 Emissionen in Höhe von insgesamt 14 Mrd. Euro zu verzeichnen. Der März schließlich erwies sich mit 13 Emissionen im Volumen von 10 Mrd. Euro als ruhiger und erreichte nicht die Werte vom März 2018. Mit 19 Emissionen im Gesamtumfang von 11 Mrd. Euro war Deutschland im laufenden Jahr bisher das aktivste Land, auf das 18 % der Transaktionen entfielen. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 21 % gewesen – obwohl im März nur eine Aufstockung der Deutschen Hypothekenbank an den Markt kam. In Deutschland war das gesamte erste Quartal 2019 eines der umsatzstärksten Erstquartale seit 2011 (14 Mrd. Euro). Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum wurden in Deutschland Pfandbriefe im Umfang von 10 Mrd. Euro emittiert (21 % der Erstemissionen).

Covered-Bond-Emissionen auf mittlere Laufzeiten konzentriert

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Weighted Average Maturity, WAM) erreichte im ersten Quartal 2019 7,4 Jahre. Mit einem Anteil von 34 % beziehungsweise 32 % am Primärmarkt belegten die 4-bis 7- und 8- bis 10-jährigeLaufzeiten das Interesse der Covered Bond Emittenten. Das Interesse an Covered Bonds mit einer Laufzeit von über 10 Jahren stieg mit einem Anteil von 11 % im vierten Quartal 2018 auf 28 % im ersten Quartal 2019 (mit insgesamt 21 Emissionen, überwiegend aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden). Die WAM erreichte im Februar mit 8,3 Jahren gegenüber 7,8 Jahren 2018 ihren Höchststand. Das belegt das ausgeprägte Interesse von Emittenten wie Investoren an längeren Laufzeiten nieder. Die WAM ist damit auch auf dem höchsten Niveau seit März 2018 (9,9 Jahre). Deutsche Emittenten interessierten sich für Laufzeiten über 10 Jahre, auf die 31 % der deutschen Emissionen entfielen, gefolgt von 4- bis 7- und 8- bis 10-jährigen Papieren, die jeweils 25 % aller Emissionen ausmachten. Die Laufzeiten unter 4 Jahren hatten noch einen Anteil von 19 %.

Hohe Nachfrage nach Covered Bonds

Die Überzeichnungsquote lag mit 1,8 im Januar gegenüber durchschnittlich 1,5 in 2018 leicht über dem Vorjahreswert. Doch im Februar (2,1-fach) und März (3,6-fach) fanden die Emissionen sogar noch größeren Anklang. Damit verdoppelte sich die Überzeichnungsquote von Januar bis März, obwohl die Neuemissionsprämie (New Issue Premium, NIP) von ca. 4 Bp im Januar auf rund 2 Bp im Februar und März) zurückging. Im Schnitt erreichten die 77 Emissionen des Auftaktquartals ein Volumen von 0,8 Mrd. Euro gegenüber einem Orderbuch von 1,6 Mrd. Euro, sodass die durchschnittliche Überzeichnung bei 2 lag.  Deutsche Emissionen wurden bei einer NIP von rund 4 Bp und durchschnittlicher Überzeichnungsquote von 1,2 im Januar gut aufgenommen. Trotz rückläufigen NIP-Niveaus für Transaktionen aus Deutschland im Februar (ca. 2 Bp), stießen die Papiere mit einer Überzeichnung von 1,8-fach auf stärkere Resonanz.

Der Löwenanteil entfiel auf deutsche/österreichische Investoren und Banken

Im ersten Quartal 2019 waren deutsche und österreichische Investoren bei den Covered Bond-Emissionen mit 54 % vertreten, gefolgt von den Beneluxstaaten (11 %), den nordischen Ländern (9 %), Frankreich (7 %) und dem Vereinigten Königreich/Irland (7 %). Nach Sektoren waren Banken mit einem Anteil von 48 % die größten Investoren, gefolgt von Fonds und Vermögensverwaltern (27 %), Zentralbanken und staatlichen Organisationen (15 %) sowie Versicherungen (8 %). Damit setzt sich der Trend von 2018 fort, doch Zentralbanken und staatliche Organisationen beteiligten sich weniger rege am Primärmarkt (mit 15 % statt zuvor 29 %), während Banken ihre Beteiligung erhöhten (von 36 % auf 48 %). Bei deutschen Emissionen übernahmen inländische Investoren das Gros (75 %), gefolgt von den Beneluxstaaten (7 %), den nordischen Ländern (5 %) und Frankreich (3 %). Nach Sektoren entwickelten sich deutsche Pfandbriefe ähnlich wie Covered Bonds im Allgemeinen.

Peripherieländer schneiden am besten ab

Auf dem Sekundärmarkt weiteten Spreads zu Anfang des Jahres aus und setzten die Entwicklung von Ende 2018 fort (bei Kernländern mit einer Ausweitung um ca. 5 Bp, bei Peripheriestaaten um ca. 4 Bp und bei Nicht-Euro-Ländern um ca. 4 Bp in den beiden ersten Januarwochen). Ende Januar führte der Rückgang der NIP-Niveaus jedoch zu einer Verengung der Spreads: bei Covered Bonds aus Kernländern um ca. 2 Bp, bei Titeln aus Peripherieländern dagegen nicht ganz so stark (um ca.1 Bp). Im Februar und März engten Spreads von Covered Bonds weiter ein – insgesamt seit Jahresanfang um ca. 8 Bp: Covered Bond -Spreads aus Kernländern gingen um ca. 3 Bp zurück, während Peripherieländer mit einer Einengung von ca.15 Bp am besten performten (im Einzelnen: Italien um ca. 26 Bp, Spanien um ca.13 Bp, Portugal um ca.12 Bp). Die Spreads deutscher Pfandbriefe verengten sich seit Jahresbeginn um ca.1 Bp. Bei nicht CBPP3-fähigen Emittenten erreichte die Einengung im Schnitt ca. 8 Bp. Covered Bond-Spreads im Vereinigten Königreich entwickelten sich am besten (-14 Bp). Singapur zeigte sich mit einer Verengung um nur ca. 5 Bp seit Mitte Januar stabiler und hat gerade sein Niveau von Anfang 2019 zurückerobert.